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Wednesday
May312017

Rostige Abläufe, Nerven aus Stahl und steinharte Konkurrenz

2017/05/31

Die Erfolge wurden mir bei der ersten Weltcuprunde nicht auf dem Silbertablett serviert. Nach den Selektionsläufen in Estland, die teilweise eher katastrophal endeten, reiste ich mit gemischten Gefühlen nach Finnland. Ich wusste zwar, dass sich meine physische Form wieder einigermassen eingestellt hat und ich ein paar Tage vor der Abreise beim 5’000m-Test ähnlich schnell lief, wie in den Jahren zuvor. Ich wusste aber auch, dass sich ein Feld von Läuferinnen aller OL-Nationen bereitmacht, wie es noch kaum gesehen wurde. OK, das klingt jetzt schon fast apokalyptisch aber eine Breite wie an Weltcupläufen mit 8-9 Läuferinnen aller Topnationen gibt es sonst wirklich kaum. Ich war also gespannt, wie ich mich schlagen würde.

Bei den Sprintrennen zum Auftakt der Minitour musste ich gleich ein, zwei Dämpfer hinnehmen. Ich qualifizierte mich zwar für den Final der besten vierzig Läuferinnen, landete dort aber nur auf dem 29. Platz. Das war natürlich nicht gerade das, was ich mir erträumt habe…
Das Kopfkino legte den Film mit Erinnerungen an den Weltcup 2014 in Imatra (Finnland) ein, aber noch bevor es zur imaginären, wiederholten Rangverkündigung kam (ja, dort wurde ich 3.), zog ich den Stecker. Anstatt zurückzulehnen, begann ich zu überlegen. Ich fand heraus, dass wohl Technik, Taktik und Tempo im Sprint noch nicht richtig zusammenpassen. Die Abläufe sind rostig und brauchen eine gehörige Auffrischung.
Bis wann die erledigt sein soll, ist auch bereits klar: bis zur WM!
Zusätzlich zu meinen Einsätzen über die Langdistanz und in der Staffel darf ich im Juli in Estland auch den Sprint laufen. Der Grund, wieso ich als Ersatz den Platz übernehmen darf, ist ein schöner: Link.

 

Und dann kamen die Wettkämpfe im Wald:
Ich hatte einen gesunden Respekt vor dem finnischen Gelände, denn es bereitete mir bei den Trainings Anfangs Woche doch recht Kopfzerbrechen. Die Postenstandorte konnten recht diffus sein und auch zwischen den Posten musste ich konsequent mit dem Kompass arbeiten, um nicht plötzlich auf einem falschen Hügel zu landen.
Trotzdem startete ich voller Energie zur Mitteldistanz und wurde vom ersten Posten etwas überrumpelt. >GPS
Eine ineffiziente Schlangenlinie und ein paar Stopps zu viel führten dazu, dass ich beim ersten Posten den Rücken von Svetlana Mironova zwischen den Bäumen verschwinden sah. Ich hatte mir also bereits etwas mehr als 90 Sekunden Rückstand eingehandelt und musste den höchsten Gang einlegen, um den Sichtkontakt zu ihr nicht zu verlieren. Natürlich ist dies nicht der Wunschstart in einen Wettkampf, komischerweise war es aber genau das, was ich brauchte um in den richtigen Modus zu kommen. Von da an kämpfte ich nämlich um jeden Meter, führte zu einigen Posten, musste nach kleinen Fehlern wieder heranlaufen und liess mich in meinem Einsatz nicht beirren.
Auch wenn das Resultat im Ziel nicht gerade überwältigend war, ich wurde 21. mit knapp vier Minuten Rückstand auf Helena Jansson, war ich froh, endlich wieder meinen Kampfgeist, Anspannung und echte Nervosität zu spüren.

Diese drei Zutaten brauchte es dann nämlich auch am Sonntag bei der abschliessenden Langdistanz mit Jagdstart.
Sie begann schnell, sehr schnell, denn ich wollte die Gruppe von Läuferinnen vor mir einholen. Wie es weiterging, schaut man sich am besten hier an: > GPS

Das Fazit im Ziel war auf jeden Fall ein Positives: Die Kombination meiner anderen beiden WM-Einsätze, Lang und Staffel, habe ich im Griff!

Bilder: Beat Meier

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