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NEWS

Monday
Aug252014

Langdistanz-SM: Wenn Engeli und Tüfeli miteinander streiten 

2014/08/25 Für mich ist das Schwierigste bei einer Langdistanz - neben den Routenwahlen - die lange Zeit, während der ich mich mit mir alleine befassen muss. Mein Wettkampf-Hirn hat eben die Neigung dazu, mich immer wieder mit blöden Gedanken vom OL machen abzulenken. Ich kann zum Beispiel einen steilen Hang hochkeuchen, schon völlig im roten Bereich sein und doch schickt das Tüüfeli in meinem Kopf Sätze los wie: „Die anderen rennen da sicher schneller hoch!“ oder „Ha, das hast du jetzt davon, deine Routenwahl war halt doch nicht das Wahre“. Wenn Tüüfelis Gegnerspieler gerade einen schwachen Tag einzieht, kann ich mich schon mal dazu verleiten lassen, über das Limit zu pushen und dafür oben mit einem saftigen Fehler zu büssen. Gestern kämpfte das Engeli im Kopf aber tapfer gegen das freche Tüüfeli und verschaffte sich immer wieder Gehör. Das war allerdings auch nötig.

Die Langdistanz -Schweizermeisterschaft auf dem Klausenpass und Gemsfairen bot wahrlich eine würdige Meisterschafts-Bahn. Ich war auf jeden Fall voll gefordert und wenn ich nicht gerade feinste Kartenarbeit zeigen musste, versuchte ich das Tempo hochzuhalten. Die letzten zwanzig Minuten wurden dann dementsprechend ziemlich happig. In einem Felssturzgebiet ist es übrigens nicht die beste Lösung einfach in den Postenraum zu laufen und zu hoffen, dass man den Posten dann schon sehen würde. Das wäre dann eben eher ein Vorschlag vom kleinen Tüüfeli…

Auch wenn ich technisch keine perfekte Leistung zeigen konnte, war ich doch zufrieden mit meinem Lauf und besonders mit dem Resultat: Silber hinter Simone und vor Sara! Ich bin schon einwenig stolz, dass ich gestern bereits die dritte Medaille an einer Langdistanz-SM in Folge gewinnen konnte.

> Resultate

> Bericht mit Fotos

> Karte

Tuesday
Aug192014

Unachtsamkeit zahlt sich nicht aus

2014/08/19 Nur kurz nicht aufpassen und schon sind wieder ein paar wertvolle Sekunden in ein unnötiges Bögli investiert. Es ist keine neue Weisheit, die ich letzte Woche an den Wettkämpfen der Studenten-WM in Tschechien wieder einmal lernen musste. Im OL gewinnt, wer am schnellsten rennen kann und am wenigsten Fehler macht. Oder die Fehler wenigstens schneller macht, als die anderen. Und genau da lag das Problem.

Beim Sprint startete ich schnell und kam trotz untypischem Gelände, die ersten Posten standen in einem Zoo, gut zu recht. Die Bahn führte uns dann weiter in ein Wohnquartier mit an sich simplen kartentechnischen Anforderungen. Davon liess ich mich prompt dazu verleiten kurz unachtsam zu sein. Das Resultat: eine Abzweigung verpasst und mal schnell 20 Sekunden an die Konkurrenz verschenkt. Dass ich das Podest in der Endabrechnung nur knapp verpasste ärgerte mich dann fast weniger, als den wirklich vermeidbaren Fehler.

> Rangliste Sprint

Es sollte aber nicht der letzte Fehler bleiben. Am Tag darauf verpasste ich bei der Mitteldistanz zwar keine Abzweigungen, dafür segelte ich zweimal an Posten vorbei. Das Gelände südwestlich von Olomouc war wie geschaffen für eine anspruchsvolle Mitteldistanz. Sehr schnell belaufbare und offene Waldteile wechselten mit grünen Flecken ab, in denen man ganz genau wissen musste, was man macht. Ich genoss die Herausforderung und das Gefühl, vom Start bis ins Ziel wirklich immer arbeiten zu müssen, das was dabei resultatmässig herauskam, war dann aber nicht so ein Genuss…

> Rangliste Mitteldistanz

Die Staffelbahn, im gleichen Gelände wie die Mitteldistanz, meisterte ich dann aber schon besser. Ich konnte die Position, auf der mich Bettina Aebi nach der ersten Strecke in den Wald geschickt hatte halten und Sarina Jenzer als Dritte in einer akzeptablen Position auf die Schlussstrecke starten lassen. Wie gesagt kennt dieses Gelände so seine Tücken und es ist klar, dass man gerade wenn es auf die Entscheidung geht eher fehleranfälliger wird. Sarina hat ihren Fehler zwar schnell gemacht, drei andere Läuferinnen (SWE, CZE und FIN) musste sie aber doch ziehen lassen. So blieb uns zum Abschluss die Ledermedaille und die Gewissheit, dass wir bei der nächsten Staffel wieder angreifen werden!

 > Rangliste Staffel

So, jetzt ist aber fertig gejammert and analysiert, schliesslich gibt es auch noch etwas zu feiern!

Auch wenn es schon am längsten zurück liegt: die Woche in Tschechien startet mit einem richtigen Höhepunkt. Zusammen mit Sarina Jenzer, Martin Hubmann und Matthias Kyburz sicherten wir der Schweiz bereits das zweite Sprint-Staffel Gold an internationalen Meisterschaften. Ich konnte den Vorsprung, den Sarina und Tinu bereits ersprintet hatten verwalten und Chlai mit einem guten Polster auf die letzte Strecke schicken. Gut, das Polster hätte er nicht gebraucht, den Sieg konnte uns niemand mehr wegschnappen!

> Rangliste Sprintstaffel

Nun liegt sie bei mir zuhause, die wirklich schöne Goldmedaille designt von Gabriela Soukalova, und erinnert mich an perfekt organisierte Meisterschaften und ein wenig auch an die Hymne des internationalen Universitätssport-Verband (FISU), die wir bei den letzten Siegerehrungen beinahe schon mitsingen konnten.

> Karten im Kartenarchiv

 

 

Fotos: WUOC (Klára Fajkusová, Michael Vambera, Petr Kadeřávek und Johanka Simkova)

Tuesday
Aug052014

Für einmal kein OL dafür weiche Knie und Hüttenromantik

2014/08/05 Ein OL-freies Wochenende, das gibt es selten!Und dazu war es noch ein besonders langes mit dem 1. August am Freitag. Mein Freund Simon und ich wollten die Gelegenheit also nutzen, schnürten die Wanderschuhe und schlurften am frühen Freitagmorgen auf den Bahnhof. Auf ging's ins Berneroberland.

Etwas weiche Knie bekam ich schon, als ich die geplante Route genau studierte. In drei Etappen durchs Gebirge von Lauterbrunnen nach Kandersteg zu laufen, das war unser Plan. Dabei bereiteten mir weniger die Uphill-Passagen Sorgen, die Paar Höhenmeter werde ich schon irgendwie schaffen, ich bibberte eher vor schwierigen Traversen, Bachüberquerungen oder Schneefeldern. Wasser ist einfach nicht mein Element, ausser in der Trinkflasche.

Karte: map.geo.admin.ch

Die Elemente waren uns aber gnädig gesinnt. Einen grossen Teil der ersten Etappe konnten wir im Trockenen absolvieren. Gut, die Aussicht vom Schilthorn war nicht gerade berauschend und lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Grau. Dafür half mir der Nebel bei der anschliessenden Gratpassage. Wenn man links und rechts von sich nur fünf Meter weit sieht, dann sieht man auch nicht, wie weit es runter gehen würde...

 

 

 

Wie es sich gehört, verbrachten wir die Nächte in SAC-Hütten, ohne Dusche dafür mit vielen Zimmerkollegen und einer atemberaubender Aussicht, wenn es nicht gerade neblig war. Der Anblick von Eiger, Mönch und Jungfrau fesselte mich derart, dass ich ganz vergass ein Bild zu schiessen.

Die weichen Knie beim Routenstudium waren ürbigens nicht ganz unberechtigt (auch wenn Simon das anders einschätzen würde). Am zweiten Tag passierten wir nämlich einen Gletscher!

Ok, es war mehr ein Gletscherausläufer, mit Kies bedeckt und mit einem sicher präpariertem Wanderweg darüber. Aber trotzdem, unter meinen Füssen befand sich Eis! 

 

  

 

Glücklicherweise habe ich auch die Gletscherpassage heil überstanden und bin zurück im Trainingsalltag angekommen. Ich schleife an meiner Form für die Studenten-WM, die nächste Woche in Olomouc, Tschechien über die Bühne gehen wird.

Meine Einsätze:

Di., 12.8. Mixed Sprint Relay

Do., 14.8. Sprint

Fr., 15.8. Middle

Sa., 16.8. Relay

Veranstalterhomepage