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NEWS

Sunday
Jun012014

Langweilig wird's mir bestimmt nicht!

14/06/01 Auf geht’s in die zweite Runde! Die Testläufe in Italien vor zwei Wochen gaben den Startschuss für eine ereignis- und reisereiche zweite Wettkampfperiode. Mit drei stabilen Leistungen konnte ich mir den ersehnten Platz im WM-Team sichern und die Delegation als einzige Debütantin komplettieren. Am 5. Juli in Venedig (Sprint) und am 9. Juli in Lavarone(Langdistanz) gilt es dann ernst für mich. Meine Trainingsplanung ist nun also ganz auf diese Wettkämpfe ausgerichtet und es macht wirklich Spass, mich über eine längere Zeit und so  professionell wie noch nie auf einen internationalen Einsatz vorzubereiten. Der erste Schritt dazu ist bereits gemacht: Im Trainingslager anschliessend an die Testläufe konnte ich im WM-ähnlichen Gelände üben, möglichst geschickt über die Schützengräben zu stolpern und Felsposten auch von oben  auf Anhieb zu treffen. Im Gelände um Asiago (Norditalien) wurde im Ersten Weltkrieg hart gekämpft, die Spuren davon sind immer noch deutlich zusehen. Der Abschluss der Trainingswoche war ein echtes Highlight: ein Weekend-Trip ans Meer. Wir nutzten die Gelegenheit, in drei italienischen Städten zwischen Venedig und Bologna die Sprinttechnik zu verfeinern und möglichst viele Sprintstaffel -Situationen zu provozieren. >Karten

Und mit den Highlights geht’s im Wochentakt weiter: Dieses Wochenende reiste ich an die Mitteldistanz-SM im französischen Jura kombiniert mit einer Langdistanz. Das Gelände in der Nähe von Morez war wirklich sehr aussergewöhnlich und bereitete mir an der MOM am Samstag noch recht Mühe. Heute lief es dann aber schon besser und ich konnte das Tempo trotz zum Teil recht unwegsamen Gelände halten und mich auf dem dritten Rang einreihen. Der zweiminütige Fehler zum zweitletzten Posten wird mir hoffentlich wieder mal eine Lehre gewesen sein. Der OL ist erst an der Ziellinie fertig!

Auf jeden Fall war dies die perfekte Vorbereitung für das nächste Wochenende.  An der Weltcuprunde in Kongsberg (NOR) stehen nämlich ebenfalls eine Mittel- und ein Langdistanz auf dem Programm. Wobei wir bei beiden Wettkämpfen etwa gleich viele Posten anlaufen werden, auch wenn die Distanz verdoppelt wird. Ich kann mich also auf eine richtig klassische Langdistanz mit langen Teilstrecken freuen, die ausserdem von meinem ehemaligen Klub organisiert wird. Von Norwegen fliegen wir weiter nach Finnland (WC Sprint und Sprintstaffel) und dann für wenige Tage zurück in die Schweiz. Wahrscheinlich muss ich dann wie letzthin wieder alle Schlüssel am Bund durchprobieren, bis ich den richtigen für die Wohnungstür finde. Ein deutliches Zeichen, dass ich ihn zu wenig häufig brauche.

Und falls es mir doch mal langweilig wird, dann könnte ich ja meiner Homepage etwas besser schauen. Die habe ich in letzter Zeit nämlich nicht so zuverlässig aufdatiert, tschuldigung!

links: kleiner Ausflug zwischen Testlauf und Trainingslager (Foto B. Aebi)

oben: nach dem Sprint in Comacchio (Foto L. Müller)

 

 

Sunday
Apr202014

Unglaublicher!

14/04/20 Auch wenn ich mit etwas Abstand auf die letzten Tage zurück schaue, habe ich das Gefühl zu träumen. Nach dem bereits unglaublichen 3. Rang im Sprint und einem guten 9. Platz über die Langdistanz, liessen wir die Bombe in der Staffel richtig platzen. Wir sind Europameisterinnen!

Und langsam komme ich nicht umhin, all das Unglaubliche zu glauben. Vielleicht hilft es mir, die Geschehnisse der Reihe nach  nochmals durchzugehen und dabei diesen Eintrag zu produzieren.

Wem Bilder lieber sind als Worte: Bildergalerie EM 2014

11.4. Langdistanz-Qualifikation

Nicht gerade der schönste Wald auf Erden wurde uns an diesem Wettkampf vorgesetzt. Meine Taktik war darum, so viel wie möglich auf die Wege auszuweichen und auch grössere Umwege in Kauf zu nehmen. Wie ich es trotzdem schaffte, die Beine so richtig zu verkratzen, weiss ich nicht. Sonst ging die Taktik aber auf und ich konnte mich als zweite in meinem Heat (eine von drei Startgruppen) locker für den Final qualifizieren.

12.4. Sprint-Qualifikation

Eine spannende Bahn, viele Passanten und einige Autos forderten mich ziemlich. Den anderen Läuferinnen ging es wohl ähnlich und ich sicherte mir wieder als Heat-Zweite einen späten Startplatz im Final.

13.4. Sprint-Final

A day to remember! Die ersten acht Stunden des Tages verliefen völlig unspektakulär. Ich beschäftigte mich hauptsächlich damit, Langeweile abzuwenden und die Stunden möglichst schnell vorbeiziehen zu lassen. Auf die anstehenden Minuten in Sauerstoffschuld konnte ich mich mental bereits beim Fernsehen einstellen, immerhin litt ich dann nur 15 Minuten und nicht zwei Stunden wie die beim London-Marathon oder sechs wie die Velofahrer von Paris bis Roubaix (die Zielankunft verpassten wir leider bei beiden Rennen).  

Am frühen Abend gab es dann echte Action! Als sechstletzte Läuferin stürzte ich mich um 17.19 vom Startpodium und versuchte, bereits zum ersten Posten die beste Route zu erwischen. Die ersten Abschnitte liefen dann wirklich sehr gut und ein schönes Sprintgefühl stellte sich ein. Bei der Routenwahl zum 6. Posten hatte ich aber kein Goldhändchen. Ich übersah bereits bei der Routenplanung den kleinen Weg entlang der Mauer und rannte darum etwa 60 Meter oder 20 Sekunden zu weit.

Da ich dieses Missgeschick während dem Lauf gar nicht bemerkte (die fachkundigen Zuschauer zuhause aber schon!), lief ich ohne Kopfzerbrechen weiter und zog meinen Lauf stabil durch. Die letzten Posten wurden physisch richtig hart und ich hätte nicht gedacht, dass ich dort tempomässig mit den Schnellsten mithalten konnte. Das konnte ich aber und mir somit die Bronzemedaille sichern.

Resultate

GPS

Routenanalyse von Jan Kocbach (SPAS)

15.4. Langdistanz-Final

An meinem Geburtstag durfte ich erst am Abend einen Kuchen geniessen, zuerst wurden die Kalorien verbrannt. Die Langdistanz-Bahn über 13 Kilometer forderte nämlich einiges an Substanz. Ich war froh, einen Gel dabei zu haben und vor der Schlussschlaufe den Zuckerspiegel mit einem Winforce-Shot zu pushen. So rannte ich die Bahn ohne grössere Schwierigkeiten ab und hatte das Gefühl, bis zum Schluss ziehen zu können. Im Ziel kam dafür dann der Hammermann umso mehr… Technisch bin ich wirklich zufrieden mit meinem Lauf. Nur die beiden Routenwahlen zum ersten und zum siebten Posten gelangen mir nicht optimal.

Bei der Schlussabrechnung schaute ein 9. Rang heraus für mich. Auch wenn es nach dem Feuerwerk im Sprint unspektakulär aussieht, ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und auch mit dem Resultat. Auf dieser Basis lässt es sich auf jeden Fall weiterarbeiten.

Resultate

GPS

16.4. Staffel

Kaum war ich nach der Langdistanz im Ziel und hatte die ersten Müdigkeitserscheinungen überstanden, richtete sich mein Fokus automatisch auf den letzten und umso wichtigeren Wettkampf der Woche: die Staffel. Die Trainer gaben mir die Aufgabe, für Schweiz 1 die Startstrecke zu laufen, was mich freute aber natürlich bereits ein wenig Nervosität auslöste. Am Morgen fühlten sich die Beine schon nicht mehr so frisch an und verschiedenste Gedanken, wie es nicht laufen sollte, tauchten auf. Mit dem Startschuss hatte ich mich dann aber wieder im Griff. Ich startete ruhig, versuchte cool zu bleiben, auch wenn ich mich immer wieder von hinten an die anderen Läuferinnen heran kämpfen musste und befahl meinem Beinen, bis ins Ziel voll Gas zu geben. Die Devise „glaube immer daran, dass du wegen längeren Gabelungen hinten bist und nicht weil du einfach zu langsam rennst“ habe ich mir richtig zu Herzen genommen. Und in diesem Rennen war es auch wirklich berechtigt: Der Unterschied von der kürzesten zur längsten Gabelungsvariante betrug tatsächlich 450m und mir wurde die Karte mit der längsten Variante zugeteilt. Somit musste ich also mehr als eine Bahnrunde weiter laufen, als andere Startstreckenläuferinnen.

Was auf den ersten Blick wie Pech aussehen kann, war im Endeffekt aber unser Glück! Die zweite Läuferin (Sabine Hauswirth) durfte dann natürlich eine kürzere Variante absolvieren und konnte dank einem fehlerfreien Lauf eine Lücke zu den anderen Teams aufreissen. Judith Wyder lief, wie auch schon in der Langdistanz am Tag zuvor, ein super Rennen, baute den Vorsprung aus und brachte souverän die Goldmedaille ins Ziel.

Das hätten wir wirklich nicht erwartet und die Freude war einfach unbeschreiblich! Ein Erfolg in der Staffel ist einfach besonders schön und bringt eine Extraportion Emotionen, zum Beispiel beim gemeinsamen Zieleinlauf.

 

Resultate

Karte (GPS funktionierte bei mir leider nicht), Karte mit allen Gabelungen

Film

Bericht auf SRF (also da bin ich schon besonders stolz darauf...)

Nach einer unglaublichen Woche, einem neuen karrierenbesten Resultat, einem Tag als The Flying Swiss Girl und vielen, vielen Glückwunsch- und Gratulationsnachrichten bliebt vor allem eines übrig: Lust auf mehr!

(Fotos: M. Schmocker)

Monday
Apr142014

Unglaublich!

14/04/14 Bronze im Sprintrennen der Europameisterschaften, das hätte ich wirklich nicht erwartet! Klar, die Zeichen standen gut: Die Qualifikation beendete ich auf dem zweiten Platz in meiner Gruppe, die Beine fühlten sich gut an und das Gelände mit den vielen Höhenmetern behagt mir. Dass es aber gerade für Edelmetall reichen wird, das hat wohl nicht nur mich überrascht...

Heute geniesse ich die Aussicht von unserem Hotel auf der Burg hinunter ins Laufgelände und lade die Batterien für morgen.

Es geht weiter mit dem Langdistanz-Final im schnellen Korkeichen-Gelände.

Fotos M. Schmocker