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NEWS

Sunday
Jun302013

Staffel-SM in grün

30/06/13 Heute fand im aargauischen Stierenberg die Staffel-Schweizermeisterschaft statt. Ich trat im grünen OL Zimmerberg-Dress und mit einem Lächeln auf den Lippen zur Startstrecke an (ja, ich freute mich wirklich, auch wenn viele den Wald wohl als nicht so vielversprechend bezeichnen würden. Grün war's schon, aber das gehört doch dazu). Während dem Lauf habe ich dann gemerkt, dass man an einer Staffel-SM ziemlich viel mehr Kartenarbeit leisten muss als an der Venla vor zwei Wochen und dass ich eigentlich schneller abwärts rennen kann, als ich es bis heute glaubte. Nach einem sauberen Lauf konnte ich mich bis zur Zuschauerpassage vor der Schlussschlaufe einwenig von den anderen Läuferinnen absetzen, Franziska Meier (OLG Welsikon) forderte mich aber auf den letzten Posten nochmals heraus. Einen minimalen Vorsprung von zwei Sekunden konnte ich gerade noch ins Ziel retten und Sara Würmli auf die zweite Strecke schicken. Sara und auch Laura Ramstein (OLG Basel) auf der dritten und letzten Strecke machten einen guten Job und so sicherten wir uns am Schluss Silber hinter dem Ostschweizer- und vor dem Bussola-Team. Eine wirklich gute Leistung! Merci Sara und Laura für diesen coolen Staffeltag und dem ganzen Klub fürs Anfeuern! So habe ich meine beiden Schwestern gar nicht so sehr vermisst und den Schwestern-Titel holen wir uns dann nächstes Jahr zurück ;).

Mein Programm für nächste Woche:

- nicht lernen, keine Prüfungen schreiben, an keine Vorlesung gehen, keine Arbeit schreiben: Am Samstag hatte ich die letzte Prüfung und das wär's dann, jetzt bin ich Lehrerin.

- ganz fest Daumen drücken für meine beiden Schwestern Lilly und Paula >JWOC-Homepage

- trainieren, baden, Zimmer aufräumen ... (weitere Ideen bitte melden)

Tuesday
Jun182013

Venla in gelb

18/06/13 Der letzte Samstag hätte besser beginnen können. Am Morgen vor dem grossen Staffel-Showdown, dem finnischen Traditionslauf Venla, publizierte der Verband die Selektionen für die Weltmeisterschaften im Juli. Seit den Testläufen am Mittwoch und Donnerstag drehte das Gedankenkarussell munter seine Runden in meinem Kopf und rechnete immer wieder aufs Neue aus, ob es wohl für einen Platz im WM-Team reichen wird oder nicht. Klar wusste ich, dass es knapp ist und meine Leistungen an den Testläufen waren zwar nicht schlecht aber auch nicht richtig gut. >Resultate und Karten 

Fact ist: Es hat nicht gereicht, ich bin zur Ersatzläuferin erkoren worden. Ich weiss gar nicht, wie ich das kommentieren soll (politisch-korrekt, emotional-überschwänglich oder nüchtern-analytisch?), darum lasse ich es einfach und schreibe lieber über Erfreulicheres. 

Etwa fünf Stunden nach dem Stimmungsdämpfer stand ich nämlich nervös und angespannt am Start zur grössten OL-Staffel der Welt (erstaunlich, dass man nach so viel Nervosität in zwei Wochen immer noch nervös sein kann...). Vielleicht lag es daran, dass ich zum ersten Mal eine Startstrecke an einer der grossen Staffeln laufen durfte und schon einige Schauermärchen über die (Zu-)Schnellstarter und Schlägereien an Posten gehört habe. Auf jeden Fall habe ich mir die Devise "don't look back" zu Herzen genommen und versucht, trotz Highspeed-OL immer zu wissen, wohin ich gerade laufe. Es ist schon noch imposant, in einer Meute von tausend Frauen in den Wald zu tauchen (gut, die einen hängten wir schon bis zum Startpunkt ab) und es hat richtig Spass gemacht! Gut fünfzig Minuten später stempelte ich den Zielposten und konnte Johanna Erlandsson als dritte Läuferin auf die zweite Strecke schicken. Meine Arbeit für diesen Tag war getan und ich war richtig zufrieden mit mir. Einerseits weil ich endlich für meinen neuen Klub laufen konnte und ihnen nach dem verpassten Einstand an der Tiomila etwas zurückgeben konnte und andererseits tat es gut, mit so einer Leistung auf die Selektionen reagieren zu können. 

Johanna auf der zweiten und auch Martina Karlsson auf der dritten Strecke machten ihren Job gut und Tove Alexandersson brachte unser Team auf der Schlussstrecke mit einem fast fehlerfreien Lauf vom zwölften auf den vierten Rang. Da haben wir sehr schön auf uns aufmerksam gemacht!

> Resultate

> Livesendung im finnischen Fernseh Yle2 (bei 03:13:13 bitte Augen zu)

> GPS der ersten Strecke

Übrigens: Da es für die richtige WM nicht gereicht hat, bekomme ich an der "WM für die zukünftigen Weltmeister", dem Euromeeting in Schottland, die Chance, mein Können international vorzuführen. 

Bild: Rikard Claesson

 

Wednesday
Jun122013

Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf

12/06/13. Die Augen zusammengekniffen, leichte Denkerfalten auf der Stirn, die Haare auf die eine oder andere Weise geflochten und mit einem Stirnband zurückgehalten. Etwa so sieht mein typisches Wettkampfgesicht aus (das behaupten jedenfalls die Fotos) und um diese Pose zu perfektionieren hatte ich während der letzten Woche genügend Gelegenheiten. Fünf Sprints und zwei Wald-OL innerhalb von acht Tagen und in drei Ländern (Norwegen, Schweden und Finnland) zählten zur NORT. Auch ich könnte die Tour mit den Worten "up and down" zusammenfassen, wobei zu Beginn das "down" und am Schluss defintiv "up" überwogen. 

Nach einem stabilen Sprint am ersten Tag in Oslo startete ich guten Mutes zur Mitteldistanz am darauffolgenden Tag. Es goss in Kübeln vom Himmel und ich versenkte die Hoffnung auf ein gutes Resultat in mehr als einem der richtig tiefen, nassen Sümpfe. 

Zwei Tage später, im kühlen aber trockenem Schweden, packte ich meine Sprintfähigkeiten wieder aus und erkämpfte mir in der morgendliche Qualifikation einen Platz im Final. Ich war technisch zwar zufrieden mit meiner Leistung, hätte aber gerne schnellere Beine gehabt (Richtig, die kann man nicht einfach bestellen, da muss ich wohl noch etwas dafür arbeiten). Am Nachmittag beim Start zum Halbfinal in der spektakulären Disziplin "Knockout-Sprint" (acht Läuferinnen starten gleichzeitig, die schnellsten Zwei qualifizieren sich direkt für den Final) fühlten sich meine Beine wirklich gut an. Schade, dass ich mich schon nach zwei, drei Laufminuten selber verabschiedete, in dem ich zu einem falschen Posten gelesen habe. Nun werde ich wohl nie erfahren, ob ich bei der Sprintentschiedung hätte mitreden können.

Neues Land, neue Chance: In Turku wurden wir von sommerlich warmen Temperaturen empfangen und am Willkommens-Apero der Stadt mit Käse und Erdbeeren verwöhnt (selber schuld, wer nicht gekommen ist...). Ausserdem tankten wir bei einer Kaffeepause im besten Kaffee Turkus Energie für die letzten beiden, sehr intensiven Wettkampftage. Speziell war, dass wir vor dem Kaffee eine Runde durch das Sprint-Wettkampfgelände vom nächsten Tag drehen durften. Normalerweise sind die Gebiete, in denen Weltcup-Wettkämpfe stattfinden, im Voraus für alle Läufer und Betreuer gesperrt. Trotz Karten- und Geländestudium, die Sprintqualifikation am Freitag ging ziemlich in die Hose. Ich schaffte es wegen vier Sekunden gerade noch knapp einen Finalplatz zu ergattern. Das war mir eine Lehre! Ich zog die Konsequenzen aus dieser schlechten Leistung und zeigte am Nachmittag (fast) allen, wo der Bartli der Most holt oder wie man schnell rennt und die Posten findet. Ok, sechs Läuferinnen konnten es besser als ich, aber mit meinem karrierenbesten 7. Rang an einem Weltcuplauf bin ich mehr als zufrieden. Diese Erfahrung gab Aufwind für die letzte Etappe am Samstag, einem Jagdstart. Ich stach mit gut 12 Minuten Rückstand auf Sime, die führende im Gesamtklassement, als 21. in den Wald. Unterwegs erwischte ich häufig das richtige Tram und profitierte von den Fehlern anderer, sodass ich mich im Zielsprint noch auf den 14. Gesamtrang kämpfen konnte. Ein wirklich schöner Abschluss einer ereignsireichen Tourwoche!

NORT-Homepage (Resultate, GPS)

Turku-Sprint (Resultate, GPS der letzten beiden Wettkampftage)

Vielleicht zeichnet es sich schon etwas ab, wieso ich den Titel dieses Eintrags gewählt habe. Während der letzten Woche folgte wirklich ein Wetkkampf auf den anderen, so dass ich bis zuletzt beinahe vergass, nervös zu werden... Und heute geht es weiter: Mit einer Mitteldistanz und einer Langdistanz (morgen Freitag) im echten finnischen Gelände in der Nähe von Joensuu testen die Schweizer, wen sie an der WM im Juli im finnischen Vuokatti dabei haben wollen. 

Am Wochenende starte ich (sofern ich nicht krank werde =P) für Stora Tuna an der Venla-Staffel. Dazu jedoch später...

Foto: Sascha Rhyner